Verschluss von Ohrtunnels
Seit einigen Jahren zeigt sich in der Piercing-Szene ein Trend, bei dem Ohrlöcher durch das Einsetzen von sogenannten Tubes immer weiter aufgedehnt werden. Die Dehnung erfolgt über mehrere Monate in kleinen Schritten. Die so entstehenden Tunnel-Ohrlöcher sind am Ende oft mehrere Zentimeter groß und werden mit speziellem Piercing-Schmuck (Plug) aus verschiedensten Materialien besetzt.
Für viele Menschen stellen die auf geweiteten Ohrlöcher im weiteren Lebensverlauf aber ein Problem dar. Zum einen, weil sie ihnen selbst nicht mehr gefallen und zum anderen, weil ihnen durch die Fleischtunnel z.B. auf dem Arbeitsmarkt Nachteile entstehen können.
Was passiert wenn der Tunnel-Plug einfach entfernt wird? Wächst der „Fleischtunnel“ dann nicht zu? Die Rückbildungstendenz der Ohrlöcher ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Sind die Ohrlöcher kleiner als 8 mm, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie sich so weit Zusammenziehen das normale Ohrringe getragen werden können. Ein Tunnel-Ohrloch großer als 8mm muss in der Regel operativ verschlossen werden.
Das Ohrloch muss mit einer bestimmten „gezackten“ Schnittform, die durch alle Weichteile des Ohrläppchens geführt wird, umschnitten werden (W-Plastik). Diese spezielle Verschiebelappenplastik ermöglicht es in den meisten Fällen, ein in der Form weitgehend normales Ohrläppchen zu erreichen. Zudem ist die entstehende Narbe durch die besondere Schnittführung sehr unauffällig.
Bei dem Verschluss von sehr großen Ohrtunnels handelt es sich nicht um eine Krankheit im Sinne des Sozialgesetzbuches. Es handelt sich somit um eine „Schönheitsoperation“, für die der Patient die Kosten des Eingriffes selbst tragen muss. Die Kosten pro Seite belaufen sich auf 200€ bis 250€ pro Seite.